Inhalt
I Voraussetzungen
II Vorbereitung
III Herstellung des Rohmaterials
IV Verarbeitung
Inhalt
I Voraussetzungen
II Vorbereitung
III Herstellung des Rohmaterials
IV Verarbeitung
Die Darstellung von gespannten Antennen am Modell ist fast immer der „krönende" Abschluß eines gebauten Modells. Die maßstäbliche Wiedergabe von Antennendrähten ist hierbei eine Herausforderung für jeden Modellbauer.
Oft wurden erste „Gehversuche" mit „Mutters Nähgarn" unternommen, die aber spätestens nach Betrachten von „Profimodellen" in der eigenen Gunst in einen nicht endenwollenden Abgrund fielen. Was also tun?
Wir möchten nachfolgend die Möglichkeit der Darstellung von Antennendrähten mit Hilfe von gezogenem Plastik vorstellen. Die mit dieser Methode erzielbaren Antennen sind sehr dünn und sind daher für Maßstäbe ab 1:72 geeignet. |
1. Das Modell
Das Modell sollte bereits fertig gebaut und lackiert sein, da nach anbringen der Antenne die Handhabung eingeschränkt ist. Das Altern des Modells kann auch nach Anbringung der Antenne(n) erfolgen. Dann ist aber besondere Vorsicht geboten.
2. Die Arbeitsmaterialien
Für die Erstellung von gezogenen Antennen benötigt man folgende Werkzeuge:
- ein scharfes Messer
- eine offene Flamme
- eine feste Schnittunterlage
- Sekundenkleber (flüssig oder Gel)
- Zentimetermaß.
Als Materialien werden benötigt:
- schwarzer Gußast (möglichst runder Querschnitt)
- Farbe der Stellen, an denen die Antenne angebracht werden soll.
1. Das Modell
Am Modell müssen diejenigen Stellen, an denen die Antenne „ins Modell" geht, mit einem kleinen Loch (0,3 mm) versehen werden. Stellen, an denen die Antenne „beginnt" oder „anliegt" sollten mit einem leichten Nut (u.U. schon beim Zusammenbau) versehen werden.
2. Das Material
Der Gußast bedarf keiner großartigen Vorbereitung. Er muß lediglich für das Ziehen mit zwei Händen auf eine Stücklänge von ca. 5,0 cm oder beim Ziehen mit „einer Hand" auf eine Stücklänge von mindestens 2,0 cm zugeschnitten werden.
1. Ziehen mit zwei Händen
Beim Ziehen mit zwei Händen greift man den Gußast an den Enden und bringt ihn mittig in drehender Bewegung über die offene Flamme (z.B. Teelicht oder Kerze). Als Abstand reicht hier ca 1,0 cm. Sobald man bemerkt, daß der Gußast seine Steifigkeit verliert, ist besondere Aufmerksamkeit gefordert: Noch ein oder zwei Sekunden dazu und der Gußast kann von der Flamme genommen und sofort zügig auseinandergezogen werden. Hierdurch läßt sich ein sehr dünnes Antennenrohmaterial gewinnen. Wartet man zwei oder drei Sekunden nachdem man den weichen Gußast von der Flamme genommen hat und zieht nicht ganz so zügig wie beim Erstellen der dünnen Antenne, erhält man etwas dickeres Rohmaterial. Sollte der Gußast anfangen zu brennen - ausblasen und sofort ziehen.
2. Ziehen mit "einer Hand"
Beim ziehen mit „einer Hand" greift man den Gußast am Ende und hält das andere Ende über eine offenen Flamme (z.B. Teelicht, Kerze, Feuerzeug) und bringt es zum brennen. Dann sofort dieses Ende auf eine Unterlage (z.B. Stück Plastik-Sheet) drücken und ziehen. Das brennende Plastik vebindet sich mit der Unterlage und ersetzt so die „zweite Hand". Vorteil dieser Methode ist der sparsame Einsatz des schwarzen Plastiks. Nachteil ist, daß nicht ohne weiteres dickeres Rohmaterial erzeugt werden kann, da hier der Gußast nicht „in die Länge" gezogen wird, sondern eher „Klebefäden" erzeugt werden.
Das ausgewählte Rohmaterial wird zunächst auf Länge geschnitten. Hierbei müssen ca. 3 - 5 mm Überlänge berücksichtigt werden.
Jetzt kann man die Antenne (mit Sekundenkleber / -gel) ohne Spannung an die Klebestellen platzieren.
Nach aushärten der Klebestellen folgt das „Spannen" der Antenne. Hierbei wird unter die leicht durchhängende Antenne kurz eine kleine offene Flamme oder eine erhitzte Klinge geführt! Die Antenne spannt sich bei richtigem Abstand und Dauer von allein!
Antennen, die z.B. in Rumpfrücken abgeleitet sind, werden mit Überlänge zurechtgeschnitten. Vor dem Ankleben mit Klarlack oder Superkleber (kein Plastikkleber - er durchtrennt die Antenne) ist darauf zu achten, ob die Antenne in einem anderen Winkel als 90° aufkommt. In diesen Fällen muß bei der entsprechenden Länge ein Knick in die Antenne gemacht werden. Jetzt an die gespannte Antenne kleben und das andere Ende in das Loch auf dem Rumpfrücken stecken (nicht kleben!).
Die Antenne muß nicht mehr angestrichen werden. Lediglich die Klebestellen müssen bei Kleberglanz nachgestrichen werden.
© MSC Hans Grade
Text : A. Duda