Entstanden ist die Idee weil ich Knöpfe und Schalter für ein Cockpit brauchte. Das Punch and Die Set, was es im Handel zu kaufen gibt, war mir aber einfach zu teuer. Nach ein bisschen Überlegen hatte ich dann die Lösung. Wenn man mit einem Bohrer ein Loch bohrt und einfach den Schaft als Stanzwerkzeug benutzt, müsste das gehen. Ein paar Versuche haben gezeigt, dass es funktioniert.
Hergestellt habe ich das Set aus 1mm dicken Plastikplatten, die im Handel zu beziehen sind. Diese verklebte ich zu 2 Blöcken bestehend aus 1×5 und 1×2 Stücken.
Die beiden Blöcke wurden dann nur an einer Stirnseite zusammengeklebt, um das auszustanzende Material dazwischen zu klemmen. Im Anschluss noch die Seiten verschliffen, soll ja auch schön aussehen, und ich konnte anfangen, die Löcher zu bohren. Wichtig ist, dass man das Schafftende des Bohrers glatt schleift. Steckt man den Bohrer in das Loch und schleift man an der Unterseite das Ganze auf feinem Sandpapier ab, erhält man schöne scharfe Kanten am Schaft des Bohrers – dazu den Bohrer leicht nach unten drücken.
Versuche bei mir haben gezeigt, dass es in den Durchmessern kaum eine Beschränkung gibt. Im Bild (links) sind ein 0,35 mm und ein 1,8 mm im Vergleich zu sehen. Die Beschränkung bezieht sich auf die Verfügbarkeit der entsprechenden Bohrer. Nach oben hin sind die Grenzen sicher noch nicht ausgelotet. Doch sollte man sich überlegen, noch ein zweites Stück aus noch mehr Plastikplatten anzufertigen, um den größeren Durchmessern der Bohrer eine bessere Führung zu geben. Mit diesen System habe ich Plastikplatten bis zu 0,5 mm und auch Decalfilm mit Erfolg ausgestanzt. Die Dicke hängt natürlich auch vom Durchmesser der Bohrer ab, also bitte nicht mit einem 0,35 mm dicken Bohrer versuchen, eine 0,5 mm dicke Platte zu stanzen, das geht zu 100% in die Hose und der Bohrer wohl auch.
© MSC Hans Grade
Text & Fotos: J. Fitzner